Einsatzbeschreibung

Wir wurden nach Bieswang zur Unterstützung zu einem Brand einer Produktionshalle gerufen. Bei Eintreffen der ersten Wehren Stand eine Fertigungshalle eines Fensterherstellers im Gewerbegebiet bereits über die gesamte Fläche in Vollbrand.

Schnell stellte sich heraus, dass die erstallarmierte Menge an Personal und Gerätschaften (speziell für die Wasserversorgung) nicht ausreichten. Somit wurden im Laufe des Einsatzes notwendige Einheiten mit sukzessive hinzugezogen.

Als wir eintrafen (ca. 1 h nach der Erstalarmierung) war das Feuer bereits unter Kontrolle und wir unterstützen die laufenden Löscharbeiten (im späteren noch die Nachlöscharbeiten) mit Atemschutzgeräteträger:innen, sowie beim Aufbau mehrerer Förderstrecken mit unseren HLF. Hierzu wurde unser HLF im Ort Bieswang eingesetzt.

Neben dem Hydrantennetz vor Ort und den vorgehaltenen Löschwasserreserven musste auch das Hydrantennetz im Ortskern verwendet werden um die notwendige Wassermenge bereitstellen zu können.

Das schnelle Eingreifen der Feuerwehren sowie die baulich vorgesehenen Brandschutzwände konnten einen noch größeren Schaden vermeiden.

Somit wurde nur die Fertigungshalle ein Opfer der Flammen.

Das direkt angrenzende Bürogebäude sowie die dahinterliegenden Hallen (inkl. Lacklager) konnten gerettet werden.

Aufgrund der Größe des Einsatzes (ca. 16 Feuerwehren mit ca. 180 Leuten) und der Dauer war das BRK mit 20 Helfern vor Ort. Das BRK kümmerte sich um das Wohl der Einsatzkräfte.

Die gegenüberliegende Metzgereifirma stellte ihr Firmengelänge als Nutzfläche für die große Anzahl an Fahrzeugen und Einsatzkoordination zur Verfügung. Zudem unterstütze sie bei der Verpflegung der Einsatzkräfte. Hierzu ein herzliches Dankschön an die ortsansässige Metzgereifirma für diese tatkräftige Untersützung.

Einsatzdauer: ca. 9 h

Zeitungsbericht: Nordbayern

BIESWANG - Es war einer der größten und wohl auch einer der schadensträchtigsten Brände in der Region seit Jahrzehnten. Die Polizei geht von einer Schadenssumme in Millionenhöhe aus.

Die Ursache ist bis dato unklar. In den frühen Morgenstunden wurden Bewohner des Pappenheimer Ortsteils durch einen lauten Knall auf das Feuer aufmerksam und verständigten die Rettungskräfte. Dies berichtete die Polizei Treuchtlingen vor Ort, bei der zwei entsprechende Mitteilungen eingingen. Kurz nach 2.30 Uhr wurden die Feuerwehren alarmiert, die mit einem wahren Großaufgebot anrückten.

Sofort vor Ort war natürlich die Bieswanger Wehr, die mit dem Erstangriff begann. Zu diesem Zeitpunkt stand eine der Produktionshallen des alteingesessenen Unternehmens bereits lichterloh in Flammen. In der Folge rückten die Freiwilligen Feuerwehren aus Pappenheim, Treuchtlingen, Langenaltheim, Solnhofen, Eßlingen, Geislohe, Neudorf und Ochsenhart an.

Großaufgebot an Einsatzkräften

Landkreisübergreifend waren aber auch aus dem Eichstätter Raum die Wehrleute aus Schönfeld und Schönau ins Bieswanger Gewerbegebiet gerufen worden. Noch eine Stunde nach der Alarmierung kamen Einsatzfahrzeuge am Unglücksort an. Doch damit nicht genug, die Informations- und Kommunikationseinheit des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen war mit ihrem hochmodernen Einsatzleitwagen vor Ort, von dem aus die Mannschaft um Kreisbrandinspektor Anton Brattinger die Löscharbeiten koordinierte.

Ebenfalls im Einsatz war der ABC-Zug des Katastrophenschutzes im Landkreis, die Psychosoziale Notfallversorgung für die Feuerwehren (PSNV), die Polizei sowie Rettungsdienst und weitere Einheiten des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) mit gut 20 Kräften, die sich unter anderem um die Versorgung der rund 180 Feuerwehrleute kümmerten.

Die leisteten ganze Arbeit und waren bis weit in die Vormittagsstunden im Einsatz. Sie konnten zwar nicht verhindern, dass eine der Produktionshallen gänzlich ausbrannte und auch die darin befindlichen teuren Maschinen und Gerätschaften sowie Holz und weitere Produktionsmittel ein Raub der Flammen wurden. Ihnen gelang es aber, ein Übergreifen der Flammen auf den unmittelbar angebauten Bürotrakt sowie einen weiteren Teil der Halle zu verhindern.

Viel Löschwasser

Dazu war es vor allem nötig, genug Löschwasser an die Einsatzstelle zu bringen. Zum einen förderten die Wehren aus Hydranten im Gewerbegebiet, zum anderen pumpten sie aus einer unterirdischen Löschwasserreserve und einem Löschteich der benachbarten Metzgerei Wörlein Wasser. Ergänzend wurde ein Hydrant in Ortskern angezapft.

Dazu war der Aufbau langer Schlauchstrecken nötig, die mit den Pumpen der zahlreichen Ortsteilwehren betrieben wurden und so am Brandort die Löschfahrzeuge versorgten. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurden zahlreiche Atemschutzträger benötigt, unter anderem um von der Drehleiter der Treuchtlinger Feuerwehr den Großbrand zu bekämpfen.

Vermutungen, dass diesen ein in der Halle stehender Elektro-Gapelstapler ausgelöst haben könnte, verwies gestern Nachmittag Robert Sandmann, Pressesprecher der mittelfränkischen Polizei, in die Welt der Gerüchte. Die Kripo habe erst am Nachmittag mit der Untersuchung begonnen, weshalb zur Brandursache gestern noch keinerlei Aussage möglich war.